Caroline Kempter

Caroline Kempter (1856-1925)

Aufgewachsen als behütete Tochter aus wohlhabendem Haus hat sie nicht den im 19. Jh. vorgegebenen Weg einer gutsituierten Ehefrau und Mutter gewählt, sondern sich durch Ausbildung, selbständige Arbeit und Durchsetzungsvermögen eine eigenständige Karriere als freischaffende Künstlerin in München aufbauen können. Ihr Leben ist ein erfolgreiches Beispiel für die frühe Emanzipationsgeschichte der Frauen im späten 19. Jh. gegen den Widerstand der bestehenden Gesellschaftsordnung.

Das »Kempter-Kabinett« im neuen Museum der Stadt Illertissen würdigt eine großartige, aber weithin (noch) unbekannte Künstlerin, ein »Malerweib«, die mit Gabriele Münter und anderen in Kontakt stand.

05.02.1856 geboren in Illertissen, Eltern: Max Josef Kempter, Guts- und Gasthofbesitzer (Hirsch) in Illertissen und Caroline, geb. Rief

1881-1883 Schülerin an der kgl. Kunstgewerbeschule in München, Schülerin des Landschaftsmalers Adolf Stäbli (1842-1901) in München

1891-1920 ordentliches Mitglied des Künstlerinnen-Vereins München, seit 1895 aktiv im Ausschuß und in der Jury tätig, freischaffende Künstlerin: Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde, Holzschnitte

1894-1895 Aufenthalt in Valparaiso, Chile (Studienreise)

1899-1904 Lehrerin an der Damen-Akademie des Künstlerinnen-Vereins München für die Fächer Blumen, Landschaften, Stillleben, zusätzlich eigene Privatschule mit Atelier

1891-1922 Teilnahme an Ausstellungen im Münchner Glaspalast, in der Münchner Sezession sowie an der Großen Kunstausstellung in Berlin 1891 und 1897 und der Bremer Kunstausstellung 1891

1916-1925 Sommer- und Herbstaufenthalte mit ihrer Malschule in Landsberg/Lech

27.08.1925 Caroline Kempter stirbt in Illertissen. Der Grabstein mit ihrer Inschrift „Caroline Kempter, Kunstmalerin“ befindet sich auf dem Illertisser Friedhof.

Ehrungen

  • Caroline-Kempter-Weg in Illertissen

Literatur

  • Beate Sauerbrey: Caroline (Lina) Kempter (1856-1925), eine vergessene Illertisser Persönlichkeit. Aufsatz in mehreren Teilen in der Jahresschrift „Der Heimatfreund“ des Vereins für Heimatpflege Illertissen und Umgebung e.V.
1. Teil: Von der Bürgerstochter zur freischaffenden Kunstmalerin in München (Nr. 22, Oktober 2009)
2. Teil: Von der Studentin an der kgl. Kunstgewerbeschule zur freischaffenden Künstlerin (Nr. 23, Oktober 2010)
3. Teil: Von der freien Künstlerin zur Lehrkraft an der Damenakademie in München (Nr. 24, Oktober 2011)
4. Teil: Die eigene Malschule (Nr. 25, Oktober 2012)
5. Teil: Die letzten Jahre. Abschluss und offene Fragen (Nr. 26, Oktober 2013)

Quellen: wikipedia
Beitragsfoto: Nachlass von Theo und Luise Blech, Berlin

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