(* 3. Dezember 1857 in Schwaan; † 6. Juli 1939 in Weimar; vollständiger Name: Franz Wilhelm Johann Bunke) war ein deutscher Maler.
Leben
Franz Bunke, Sohn eines Mühlenbauers, erhielt ab 1871 beim Rostocker Maler Paul Tischbein (1820–1874) Zeichenunterricht und studierte nach dessen Tod ab 1874 bei Theodor Rogge. Zu dieser Zeit besuchte er auch eine Gewerbeschule.
Im Jahr 1878 begann er ein Kunststudium an der Akademie der Künste in Berlin, wechselte jedoch im selben Jahr an die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar. Dort war er von 1882 bis 1884 Meisterschüler des Landschaftsmalers Theodor Hagen und erhielt im Jahre 1886 ein Lehramt für Landschaftsmalerei. 1910 verlieh ihm Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach den Professorentitel.
Wie Franz Bunke zur Kunst kam und wie er nach Weimar kam – hierzu äußerte er sich in zwei Aufsätzen in den Mecklenburgischen Monatsheften.
Künstlerkolonie Schwaan
Bunke hielt sich ab 1892 im Sommer regelmäßig in Schwaan auf und gründete dort eine Künstlerkolonie. Jährlich im Sommer zog er mit einigen Schülern und Schülerinnen der Akademie in seinen Heimatort. Zeitweilig malten dort auch Peter Paul Draewing, Alfred Heinsohn, Rudolf Bechstein, Rudolf Bartels, Erich Venzmer, Wilhelm Facklam und Paul Müller-Kaempff.
Auszeichnungen
- 1880 erhielt er die Goldene Medaille für Kunst der Karl-Alexander Stiftung in Weimar.
- 1896 auf der Internationalen Kunstausstellung in Berlin, die anlässlich des 200-jährigen Bestehens der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin stattfand, wurde er mit einer kleinen Goldenen Medaille ausgezeichnet.
- 1911 erhielt er für sein Wirken die Große Medaille für Kunst und Wissenschaft vom Großherzog Friedrich Franz IV. anlässlich der Kunst- und Gewerbeausstellung in Schwerin.
- 1927 wurde er zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Schwaan ernannt, die auch eine Straße nach ihm benannte.
Werke
Zu seinen bekanntesten Landschaftsmotiven gehören Zeichnungen und Ölbilder von seiner Heimatstadt Schwaan, Wiesen und Weiher an der Warnow und den angrenzenden Dörfern.
Er stellte seine Werke regelmäßig aus auf den Ausstellungen der Akademie der Künste zu Berlin, den „Großen Berliner Kunstausstellungen“, von 1903 bis 1914 auch im Münchener Glaspalast sowie im Jahr 1914 in einer Gemäldeausstellung in Wien. Im Jahr 1930 wurden seine Werke in einer Einzelausstellung in seiner Heimatstadt Schwaan gezeigt.
Literatur
- Lisa Jürß: Bunke, Franz Wilhelm Johann. In: Sabine Pettke (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Band 5, Schmidt-Römhild, Lübeck 2009, ISBN 978-3-7950-3746-8, S. 90–93.
- Heiko Brunner, Lisa Jürß: Franz Bunke: eine Werkübersicht. Edition Fischerhuder Kunstbuch, 2007, ISBN 978-3-88132-076-4
- Lisa Jürß: Künstlerkolonie Schwaan. Galerie in der Alten Wassermühle. Werkkatalog. Edition Fischerhuder Kunstbuch 2002. ISBN 3-88132-295-7
- Bunke, Franz. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1/1, Bogen 1–30: Aagaard–Heideck. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891, S. 143 (archive.org).
- Bunke, Franz. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 5: Brewer–Carlingen. E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 225
Quelle: Wikipedia, Sept. 2018
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