Stolpersteine

Bereits im Juni 2004 hat der Stadtrat die Verlegung von Stolpersteinen in München untersagt.
Auch nach langen Diskussionen lehnte der Münchner Stadtrat im Juli 2015 wiederholt die Verlegung von Stolpersteinen – somit auch das damit verbundene Gedenken an NS-Opfer durch diese Zeichen – im Raum München ab.

Seither bemüht sich die Initiative Stolpersteine für München e.V. um Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt. Die öffentlichen Veranstaltungen der Initiative finden große Aufmerksamkeit und Zustimmung. Ungewöhnlich viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen drücken ihr Unverständnis über das Verbot in Briefen, mit Eingaben und durch Leserzuschriften aus; namhafte deutsche und internationale Medien berichten engagiert und ausführlich. Trotz des Verbots der Verlegung übernehmen immer mehr Bürgerinnen und Bürger Patenschaften für Stolpersteine.

»Auf dem Stolperstein bekommt das Opfer seinen Namen wieder, jedes Opfer erhält einen eigenen Stein – seine Identität und sein Schicksal sind, soweit bekannt, ablesbar. Durch den Gedenkstein vor seinem Haus wird die Erinnerung an diesen Menschen in unseren Alltag geholt. Jeder persönliche Stein symbolisiert auch die Gesamtheit der Opfer, denn alle eigentlich nötigen Steine kann man nicht verlegen.«

Gunter Demnig

Die bereits gespendeten Stolpersteine werden, bis sie vor den authentischen Wohnorten verlegt werden können, in öffentlichen Räumen präsentiert. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater ist ab 1. September 2005 das Gelände des ehemaligen NS-„Führerbaus“ die erste Installation, der andere in München folgen werden. Regelmäßige Veranstaltungen mit Vertretern aus Kunst, Wissenschaft und Politik begleiten diese Präsentation.

Seit 1992 arbeitet der Kölner Künstler Gunter Demnig an dem Projekt Stolpersteine, seit 1996 hat er in über 750 Städten und Gemeinden in neun Ländern Europas über 38.000 Steine in Bürgersteige eingesetzt. Dafür wurde er im Januar 2005 mit dem German Jewish History Award ausgezeichnet, und 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz sowie mit der alternativen Ehrenbürgerschaft der Stadt Köln und 2008 mit im Mai 2008 mit dem Preis „Botschafter für Demokratie und Toleranz“. … und in München?

Die Initiative Stolpersteine für München lädt alle Personen, Institutionen und Parteien der Stadt ein, sich am Dialog für eine bürgernahe Gedenkkultur zu beteiligen.

Die Galerie „DER PANTHER“ – fine art setzt sich somit aktiv ein – unterstützt von der Initiative Stolpersteine für München e.V. – für die Legung und somit für die Übernahme der Patenschaft für Stolpersteine zum Gedenken der Münchner Künstlerin Anna Klein sowie des Künstlers Julius Graumann.

 

Anna Klein (* 16. Februar 1883 in Nürnberg; † 25. November 1941 im Ghetto Kowno).

Nach Abschluss der Zeichenlehrerinnenprüfung betätigte sich Anna Klein, die im Stadtteil Gern (Wilhelm-Düll-Straße 15) wohnte, als private Zeichenlehrerin. Zusammen mit ihrer Freundin Elisabeth Troll leitete sie eine eigene Zeichenschule, die 1933 in der Frühzeit des Nationalsozialismus geschlossen werden musste.

 

Julius Graumann (geb. 12. Mai 1878 in Fürth, Friedrichstraße 4; gest. 2. Juni 1944 in Auschwitz).

Julius Graumann wohnte bis 1933 in der 4. Etage des Wohnhauses Ainmillerstraße 13 in München Schwabing, wo der Künstler sein Atelier unterhielt.

 

 

Quelle:

Initiative Stolpersteine für München e.V.

Terry Swartzberg
Ruhestraße 3
81541 München

Tel. +49 (0)89.411 54 771
Fax +49 (0)89.411 54 772

initiative@stolpersteine-muenchen.de