Wilhelm Ludwig Lehmann war einer der Söhne des aus Frankenthal (Pfalz) stammenden Schweizer Arztes Friedrich Lehmann (1825–1905). Er studierte zunächst von 1879 bis 1883 Architektur am Polytechnikum Zürich und arbeitete eine Zeit als Bauführer, bevor er sich der Malerei zuwandte. Er studierte Malerei an der École des Beaux-Arts in Paris, an der Grossherzoglich Badischen Kunstschule Karlsruhe und an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München.^[1]

Lehmann, der mit Arnold Böcklin befreundet war, wurde Mitglied der Münchener Secession und war 1906 deren Schriftführer. 1901 bis 1903 war er Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission und 1903 deren Vizepräsident. Sein Ansehen als Künstler ist durch zahlreiche öffentliche Aufträge für Gemälde und Ausmalungen in öffentlichen Gebäuden der Schweiz dokumentiert. Er lehrte von 1923 bis 1931 an der ETH Zürich Architektur und Landschaftsmalerei.

Neben seinen zahlreichen Landschaften der Schweiz entstanden aufgrund längerer Reisen vor allem Landschaften aus Nordfrankreich (1895–1899), von der Fraueninsel im Chiemsee (1903–1905) und auf der Insel Sylt (1926–1928). Als Autor verfasste er die Biographie seines Züricher Architekturprofessors Ernst Georg Gladbach und weitere Biographien von Künstlerkollegen wie Konrad Grob, Richard Kissling, Rudolf Koller, Adolf Stäbli oder Albert Welti. Der Maler Adolf Kleemann war sein Schwiegersohn. Der Bakteriologe Karl Bernhard Lehmann und der Verleger Julius Friedrich Lehmann waren seine Brüder.

Literatur

• Tapan Bhattacharya: Lehmann, Wilhelm Ludwig im Historischen Lexikon der Schweiz
• Sabine Hügli Vass: Lehmann, Wilhelm Ludwig in Sikart
• Dachau, ein Kunstbilderbuch, von Lorenz J. Reitmeier (Autor), 398 Seiten, Bayerland (1995), ISBN-10: 3892511993, ISBN-13: 978-3892511991
• Wilhelm Ludwig Lehmann. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 22, E. A. Seemann, Leipzig 1928, S. 583.
• Wilhelm Ludwig Lehmann. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 204

Quelle: Wikipedia, Juli 2016

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