César Klein, auch als Cesar Klein bekannt, (* 14. September 1876 in Hamburg; † 13. März 1954 in Pansdorf, Kreis Ostholstein) war ein deutscher Maler, Grafiker und Bühnenbildner.
Leben
Er war der Sohn des Tischlers Carl August (1850–1928) und dessen Ehefrau Johanna Catharina Margaretha Elsabe Klein aus Elmshorn. Nach einer Malerlehre besuchte César Klein ab 1894 die Hamburger Kunstgewerbeschule, dann die Kunstakademie Düsseldorf und die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Zunächst war er vom Impressionismus beeinflusst und wandte sich dann dem Expressionismus zu. Im Jahre 1903 heiratete er seine erste Ehefrau Martha, geb. Steffen (1879–1929) in Hamburg.
“Expressionistischer Vogel”
ein unikatives Objekt: Assemblage (Öl mit Materialcollage auf Holz) von 1930,
auf der Bildseite signiert u. datiert u. L.: „Cesar Klein, 1930“
35,5 x 27,0 ungerahmt
54.0 x 45.5 mit jetzigen Modellrahmen
Preis auf Anfrage
Ausstellung: Jubiläumsausstellung „Alle. Künstlerinnen und Künstler in der Overbeck-Gesellschaft 1918–2018“ (November 2018 – Januar 2019, Overbeck-Gesellschaft • Kunstverein Lübeck).
Klein war 1910 Mitbegründer der Neuen Secession in Berlin. Bei der Ausmalung des Marmorhaus-Kinos in Berlin verwendete er 1913 erstmals eine expressionistische Formgebung im Kunstgewerbe. In Folge der Novemberrevolution schloss er sich mehreren avantgardistischen Künstlergruppen an, die von den revolutionären Umwälzungen inspiriert waren: 1918 gehörte er zu den Mitbegründern der Novembergruppe, 1919 wurde er in den Vorstand des Deutschen Werkbundes gewählt, Zudem engagierte er sich in der Leitung des Arbeitsrat für Kunst. Sein Hauptberuf war 1919 bis 1937 die Lehre an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin, wobei er jedoch ab 1933 nicht mehr lehren durfte.
In den frühen 1920er Jahren schuf er expressionistische Filmszenografien für Genuine (1920) und Der Puppenmacher von Niang-King (1923) von Robert Wiene und in Österreich für Sodom und Gomorrha von Mihály Kertész.
“Portrait einer jungen Frau”
Tusche auf Malkarton
41 x 30 (o. R.)
Auf der Bildseite signiert u. datiert u. R.: „C Klein, 1951“
Preis auf Anfrage
Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde Klein von seiner Lehrtätigkeit beurlaubt und erhielt Malverbot; 1937 wurden seine Werke auf der NS-Ausstellung „Entartete Kunst“ diffamiert und 13 seiner Werke wurden konfisziert. 1935 bis 1945 lebte er zurückgezogen auf dem Land.
Im Jahre 1932 heiratete er seine zweite Ehefrau, die Geigerin Paula Bock (* 1889) aus Leer. Seine Schwiegermutter war die Malerin Marie Bock, die später in seinem Haus ihren Lebensabend verbrachte.
Sein Bruder Bernhard Klein (* 1888 in Hamburg, † 1967 in Berlin) war ebenfalls Künstler.
Werke (Auswahl)
- 1913 Ausstattung des Marmorhaus-Kinos am Kurfürstendamm in Berlin
- 1913 Mosaikfußboden im Vestibül der Siemens AG in Berlin-Siemensstadt
- 1917 Mosaik im Windfang und farbige Bleiverglasung der Fenster für das Torbogenhaus der Messingwerksiedlung in Eberswalde-Heegermühle
- 1919 Fensterverglasung im Sitzungssaal des Rathauses von Berlin-Zehlendorf
- 1922 Mosaiken und Deckengemälde im Theater am Kurfürstendamm (im Zweiten Weltkrieg zerstört)
- 1923 Deckengemälde der Neuen Oper am Königsplatz (im Zweiten Weltkrieg zerstört)
- 1924 Umbau des Thalia-Theaters
- 1926 Intarsienwandbild mit Szenen der Commedia dell’arte im Balkonbereich des Renaissance-Theaters
- Entwurf von Glasfenstern für den Lichthof des Warenhauses Wertheim
Filme (Auswahl)
- 1920: Genuine
- 1921: Hannerl und ihre Liebhaber
- 1923: Der Puppenmacher von Kiang-Ning
Ausstellungen (Auswahl)
- 2014: César Klein – Leben und Kunst, Ostholstein-Museum, Eutin
- 2015: Sieben auf einen Streich. Die Malerei Cesar Kleins um 1909, Kunstmuseum Ahrenshoop, Ahrenshoop
Ehrungen
- Die César-Klein-Schule, Gemeinschaftsschule der Gemeinde Ratekau mit gymnasialer Oberstufe in Ratekau, trägt seinen Namen. Ferner wurden Straßen in Pansdorf und in Hamburg-Steilshoop nach ihm benannt.
Literatur (Auswahl)
- Rolf Badenhausen: Klein, Cesar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 734 (Digitalisat).
- Ruth Irmgard Dalinghaus, Cesar Klein (1876–1954), Angewandte Kunst – Werkmonographie mit Katalog, Bd. 1–3, Phil.-Diss. Berlin 1990
- Ruth Irmgard Dalinghaus, Cesar Klein, Angewandte Kunst, in: Jahrbuch des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 17/18/19, 1998–2000, S. 177–198
- Theodor Däubler: César Klein. Mit einer Selbstbiographie des Künstlers, einem farbigen Titelbild und 32 Abbildungen.Verlag Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1919. (= Junge Kunst 5).
- Uwe Haupenthal (Hrsg.): Cesar Klein 1876-1954. Metamorphosen. Verlag der Kunst, Husum 2004, ISBN 978-3-86530-063-8
- Wulf Schadendorf: Museum Behnhaus. Das Haus und seine Räume. Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk (= Lübecker Museumskataloge 3). 2. erweiterte und veränderte Auflage. Museum für Kunst u. Kulturgeschichte d. Hansestadt, Lübeck 1976, S. 75/76
- Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 206.
- Sieben auf einen Streich: Die Malerei Cesar Kleins um 1909, Ausst.-Katalog Kunstmuseum Ahrenshoop, bearb. von Julia Zietlow, Ahrenshoop 2015, ISBN 978-3-9816136-8-1
- Marcel Bois: Kunst und Architektur für eine neue Gesellschaft. Russische Avantgarde, Arbeitsrat für Kunst und Wiener Siedlerbewegung in der Zwischenkriegszeit, in: Arbeit – Bewegung – Geschichte, Heft III/2017, S. 12–34, hier S. 23.
Quelle: Wikipedia, März 2018
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