Elisabeth Büchsel (1867 – 1957)
so lautet der Titel der Ausstellung von Werke der in Stralsund geborenen Malerin Elisabeth Büchsel, die vom 29. April bis zum 31. Oktober 2007 im Inselmuseum der Insel Hiddensee in Kloster zusehen sein wird. Ab etwa 1904 zog es die Malerin alljährlich den Sommer über nach Hiddensee. Dort fand sie eine Vielzahl ihrer Motive: Landschaften, durchflutet von Licht und Weite, Fischer beim Netzeflicken, Frauen auf dem Feld und Kinder, von denen sie „TanteBüchsel“ genannt wurde. Eine liebevolle Bezeichnung für eine moderne Frau, die schon in jungen Jahren ihre Begeisterung für das Malen und Zeichnen entdeckte und die – wie damals häufig -vielen Widerständen trotzen musste, um sich ihrer Berufung, der Malerei, vollständig zu widmen und zu ihrem Beruf zu machen. Erst nach ihrer Volljährigkeit konnte sie sich auf Reisen begeben und erst nachdem Tod ihres Vaters sich einer intensiven Ausbildung unterziehen. Ihre Wege führten sie unter anderem nach Italien und Frankreich.
Vor allem in Paris, wo sie sich mehrfach mehrere Jahre aufhielt, fand sie auch malerisch ihren Stil, geprägt vom Impressionismus, mit dem sich die Kunst von althergebrachten Zwängen befreite und dessen Umgang mit Farbe und Form sowie der Technik in der freien Natur, also „plein air“ zu malen, die Malerei revolutionierte.
Dennoch wäre es nicht richtig, Elisabeth Büchsel eine typisch impressionistische Malerin zu nennen. Denn sie fand ihren eigenen Stil, der sich in ihren Arbeiten ausdrückt – nicht losgelöst vom Gegenständlichen. Jedoch ist dieser oft mit breiten Pinselstrichen gekennzeichnet, die sich erst bei näherer Betrachtung auflösen in Farbe und Form,aber immer der Harmonie mit dem Abgebildeten verpflichtet. Die Gemälde von Elisabeth Büchsel fangen in unverwechselbarer Weise das wechselnde Licht der Insel, ihre Farben und ihre Faszination ein. Die Menschen zeigt sie in ihrer natürlichenUmgebung, als Teil derselben und in Harmonie mit der Natur. So äußert sich in ihren Bildern ohne jeglichen Anflug idealisierender Heimatromantik eine tiefe Verbundenheit mit der Insel und deren Bewohnern.
Und die Inselbewohner respektierten das „neumodische Malweib“, die im langen Kleid und mit weißem Sonnenschirm ihre Malutensilien über die Insel trug, um im Freien mit bunter Farbpalette ihre Motive zu suchen. Beliebt war sie auch wegen ihres aufgeschlossenen und herzlichen Wesens. Neben ihren Gemälden sind es Elisabeth Büchsels Zeichnungen, die meisterlich ihre Befähigung dokumentieren, mit wenigen Strichen das Wesentliche einzufangen und darzustellen. Häufig wird die Aussage einer ihrer Lehrer zitiert: „Was wollen´s erst zeichnen, die Zeichnung haben Sie im kleinen Finger. Malen´s gleich!“
Im Inselmuseum wird eine repräsentative Auswahl ihrer Werke zu sehen sein von ihren Reisen, Porträts und natürlich Hiddenseer Motive, darunter zahlreiche, die noch niemals öffentlich gezeigt wurden. Elisabeth Büchsel starb am 3. Juli 1957 – 90jährig – in Stralsund. Die Ausstellung gedenkt damit zugleich des fünfzigsten Todestages der „Malerin von Hiddensee“.
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