Paul Schroeter

Paul Schroeter (* 26. Oktober 1866 in Kempen, Posen; † 1946 in Linow), war ein deutscher Maler und Radierer.

Leben

Paul K. Alfred Schroeter, oft auch als Paul Schröter erwähnt, aus einer alten Hamburger Familie entstammend, studierte zunächst Anfang der 1880er Jahre in Düsseldorf an die Kunstakademie, wo er Schüler von Eduard Gebhardt, Peter Janssen d. Ä. und Adolf Schill war. Hier trat er neben Fritz Overbeck und weiteren jungen Malern der Akademie der Studentenvereinigung „Tartarus“ bei, welche auch unregelmäßig Zeitschriften herausbrachten, an denen er sich mit Illustrationen beteiligte. Auch lernte er hier den schon damals bekannten Maler Fritz Mackensen kennen. Der Maler Peter Philippi (1866–1945) beschrieb „Tartarus“ wie folgend „[…] neben dem großen ‚Malkasten‘ […] war der Verein Tartarus eine gesellig erfrischende Vereinigung junger, ernst aufstrebender Künstler, zu denen u.a. Robert Engels, Karl Krummacher, Ludwig Keller, Otto Modersohn, Robert Weise, Paul Schröter, Adelbert Niemeyer, Ernst Pfannschmidt gehörten.“

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„Mädchen in Blau“
  Öl auf Malpappe
54,2 x 41 cm
Signiert unten rechts „P. Schröter“
Preis auf Anfrage

Von Düsseldorf wechselte Schroeter an die Akademie der Bildenden Künste in München und trat in die Allgemeine Deutsche Kunstgenossenschaft ein. Seit 1893 in München tätig, wurde er Mitglied der Münchner Secession mit Beteiligung an der Frühjahrsausstellung im Mai 1894.[2] Studienreisen führten ihn nach Holland, Belgien und Spanien und für kurze Zeit hielt er sich in der Künstlerkolonie Willingshausen auf, wo er mit Carl Bantzer, Georg Burmester und Wilhelm Thielmann zusammentraf. 1895 erhielt er auf der Großen Berliner Kunstausstellung eine große Goldmedaille. Von 1898 bis 1901 lebte Schroeter in Hamburg und freundete sich mit Ernst Eitner und Arthur Illies an, den Mitbegründern des Hamburgischen Künstlerklubs. Als Illustrator fertigte er Auftragsarbeiten für die Münchner Zeitschrift Jugend: 1898 Haideblume und Dornröschen und die Alte und 1913 eine Vignette.

Mit Mackensen, Modersohn und Overbeck verband ihn eine enge Freundschaft und es waren dieselben, die ihn überredeten, in die noch junge Worpsweder Künstlerkolonie zu kommen. Mit seiner Frau Grete und den Kindern zog Schroeter 1901 nach Worpswede, und von da um 1904 nach Bremen-Horn, wo er Mitglied des Deutschen Künstlerbund wurde. Hier im Norden Deutschlands malte er Porträts, Landschaften und Innenraumbilder mit meist bäuerlichen Themen.

1908 verließ Schroeter Bremen, siedelte nach Berlin über, war Mitglied im Verein Berliner Künstler, und lebte dort in Lichterfelde auf der Holbeinstraße 36.

Paul Schroeter war Stillleben-, Landschafts-, Genre- und Bildnismaler sowie Grafiker. Viele seiner Werke befinden sich in Privatsammlungen. Der größte Teil seines Werkes ging im Zweiten Weltkrieg verloren.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1893: Einzelausstellung, Künstlerhaus München
  • 1894: Frühjahrsausstellung der Münchner Secession
  • 1895: Große Berliner Kunstausstellung
  • 1894: Einzelausstellung, Kunsthalle Hamburg
  • 1900: Internationale Kunstausstellung der Münchner Secession
  • 1904: Ausstellung in München, Erhalt einer Goldenen Medaille
  • 1905: Große Kunstausstellung des Kunstvereins in Hamburg[10]
  • 1929: 100 Jahre Berliner Kunst, Verein Berliner Künstler
  • 1941: Kunstausstellung in Berlin, National-Galerie – Alte Nationalgalerie, Berlin
  • 1993: Ausstellung mit Bildern von zwei unbekannten Worpsweder Malern 1821–1946: Johann Friedrich Schröder & Paul Schroeter, Barkenhoff Worpswede

Literatur (Auswahl)

  • Selbstporträt Paul Schröter in seinem Atelier. In: Die Kunst für Alle, Heft 15, Mai 1894, Bruckmann Verlag, München, S. 228.
  • Schroeter, Paul. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 30, E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 297.
  • Roland Demme: Agitation durch Friedrich Bindewald und sein Vorbild Dr. Otto Böckel gegen die jüdische Bevölkerung in der Wilhelminischen Epoche und ihre Auswirkungen bis heute, Kassel University Press, Kassel 2015, ISBN 978-3-86219-932-7, S. 56.

Weblinks (Auswahl)

  • Biografie Paul Schroeter, auf Website von Volkert Emrath, Berlin
  • Paul K. Alfred Schroeter (1866–1946), auf Artnet, abgerufen am 26. Oktober 2015

Einzelnachweise (Auswahl)

  • Peter Philippi: Die kleine Stadt und ihre Menschen, Bilder, Erlebnisse, Gedichte. Walter Hädecke Verlag, Stuttgart, 1949, S. 16.
  • Selbstporträt Paul Schröter in seinem Atelier. In: Die Kunst für Alle, Heft 15, Mai 1894, Bruckmann Verlag, München, S. 228
  • Schröter, Paul, Maler, Zeichner, Illustrator, Bildbeiträger. In: Jugend, Heft 33, S. 553; Heft 40, S. 661; Heft 49, S. 1464
  • DKB-Mitgliederverzeichnis 1906: Schroeter, Paul. abgerufen am 5. Februar 2016
  • Paul Schröter, Kunstmaler. In: Berliner Adreßbuch, 1930, Teil 1, S. 3075. „Lichterf. Holbeinstr. 36“.
  • Kunstmaler. In: Amtliches Fernsprechbuch für Berlin, 1941, Teil 2. Branchen, S. 413. „Schroeter, Paul, Lfe Holbeinstr 36“.
  • Abbildung Porträt Hermine Overbeck-Rohte, auf Overbeck Museum, Bremen
  • Abbildung Doppelporträt vom Bauernball, Ausstellung Münchner Secession 1900. In: Die Kunst, XV. Jahrgang. F. Bruckmann, München, 1900
  • Geschichtenerzähler, Graphik – Radierung (1914)
  • Große Kunstausstellung des Kunstvereins 1905 (PDF)

Quelle: wikipedia


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