Augusta von Zitzewitz (* 26. Dezember 1880; † 14. November 1960 in Berlin) war eine deutsche Künstlerin. Die Berliner Porträtmalerin lebte und arbeitete von 1932 bis 1960 in der Reichsstraße 97 in Berlin.
„Aktporträt Claire Waldoff“
Öl auf Leinwand ca. 90 x 60 cm (o. R.) signiert u. r. “A. v. Zitzewitz” um 1920 Preis auf Anfrage
Claire Waldoff (* 21. Oktober 1884 in Gelsenkirchen; † 22. Januar 1957 in Bad Reichenhall), geboren als Clara Wortmann, war eine deutsche Interpretin der Kleinkunst in verschiedenen Genres. Sie selbst verstand sich als Volkssängerin. Ihr Repertoire war breit gefächert. Besonders erfolgreich wurde sie mit Darbietungen von Chansons, gesungen im Berliner Dialekt. Sie trat in Revuen und Operetten auf, sang ebenso Soldatenlieder wie auch Volksweisen. Claire Waldoff bot Lieder von etwa 15 Komponisten und 25 Liedtextern dar, am häufigsten von Walter Kollo und Willi Kollo, Rudolf Nelson, Claus Clauberg, Eduard Künneke, Hans May, Harry Senger, Joachim Ringelnatz und Kurt Tucholsky. 1917 lernte Claire Waldoff in Berlin Olga von Roeder (1886–1963) kennen, die aus einer US-amerikanischen Schauspielerfamilie stammte und Nachkommin des Texas-Siedlers Albrecht von Roeder war. Die beiden waren nicht nur ein Mittelpunkt des lesbischen Nachtlebens im Berlin der 1920er Jahre, sondern sie führten auch einen kulturell-politischen Salon zum Gedankenaustausch unter Lesben. Bis zu ihrem Tod waren beide einander Lebensgefährtinnen. Claire Waldoff wurde neben Augusta von Zitzewitz u.a. auch von Heinrich Zille, Emil Orlik und Oskar Kokoschka porträtiert.
(Quelle: wikipedia)
„Frauenakt in Malschule des VdBK“
Tinte / Kohle auf Papier 59 x 48 cm (o. R.) signiert u.l. “Zitzewitz 08”, (1908) Preis auf Anfrage
Augusta von Zitzewitz (26.12.1880-15.11.1960) lebte und arbeitete in Berlin. 1907-1911 wurde sie an der Zeichen- und Malschule des VdBK bei George Mosson ausgebildet.
Leben und Wirken
Augusta von Zitzewitz war die Tochter des preußischen Oberleutnants und Flügeladjutanten Coelestin von Zitzewitz und seiner englischen Ehefrau Elise, geborene Köbel. Sie wurde von ihren Eltern wahrscheinlich nach der liberalen und pazifistischen Kaiserin benannt. Nach dem Tod des Vaters am 27. Februar 1892 wurde sie im Augusta-Stift aufgenommen, der Christa Winsloe Anlass zum Roman Mädchen in Uniform und Leontine Sagan zu einem 1932 in Venedig ausgezeichneten Film wurde. Die Mutter Augustas starb 1922.
„Selbstporträt“ Mischtechnik auf Papier 28 x 21 cm (o. R.) signiert u.l. “A. v. Zitzewitz” um 1910 Preis auf Anfrage
Offenbar mit Unterstützung, vermutlich nicht gegen den Willen der Mutter, begann Auguste 1907 – da Frauen zu dieser Zeit die Ausbildung an Kunstakademien noch verwehrt war – eine Ausbildung beim Verein Berliner Künstlerinnen und wurde – nachdem sie auf Empfehlung von Käthe Kollwitz in Paris moderne Kunst und Künstler kennengelernt hatte – 1914 Mitglied der Berliner Freien Sezession. Von 1917 bis 1932 erstellte sie Holzschnitte unter anderem für die linksliberale Zeitschrift Aktion.
Augusta von Zitzewitz schloss sich dem „Hiddenseer Künstlerinnenbund an“, welcher von Henni Lehmann zu Beginn der zwanziger Jahre mit Clara Arnheim gegründet wurde.
Sowohl wegen ihrer Heirat mit dem jüdischen Kunsthistoriker Erich Roemer, mit dem sie eine Tochter hatte, wie wegen ihrer eigenen Werke verboten ihr die Nationalsozialisten Arbeit und Ausstellungen. Sie malte aber Porträts unter anderem von Claire Waldoff, Renée Sintenis, Hedwig Heyl und Louise Schröder und hatte 1950 und 1956 ehrende Ausstellungen in Charlottenburg, 1980, 20 Jahre nach ihrem Tod, auch in Kiel.
Eine entfernte Verwandte, Anette von Zitzewitz, hat als Filmemacherin über die Malerin einen sehr beachtenswerten Film gedreht, der zeigt, was aus einem „Mädchen in Uniform“ mit pommersch-adeligem und preußisch-militärischem Hintergrund im Laufe der turbulenten Geschichte des 20. Jahrhunderts werden konnte bzw. welche Hindernisse sich ihrer Karriere und ihrer heutigen Bekanntheit entgegen stellten.
„Fischerboot vor Kloster (Hiddensee)“
Tempera auf Papier 20 x 35 cm (o. R.) signiert u.r. „A. v. Zitzewitz“ Entstehung zw. 1925 – 1935 Preis auf Anfrage
„Fortsetzung folgt! 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen“ Ausstellungskatalog, 25.11.2016 – 24.03.2017, Camaro Stiftung Berlin, ISBN 978-3932809-81-1
„Ein Rucksack voller Farben“ – Künstlerinnen und die FreiluftmalereiMuseum Moderner Kunst – Wörlen Passau; Gabler, Josephine; ISBN: 978-3-928844-64-2
Augusta von Zitzewitz Heinrich Eugen von Zitzewitz; Waisenhaus Buchdruckerei, Braunschweig 1970
Wie sich die Malweiber die Ostseeküste eroberten Marion Magas, Eigenverlag 2008, ISBN 978-3-00023779-9
Hiddensee. Die besondere Insel für Künstler Ruth Negendanck, edition fischerhuder kunstbuch, Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2005, ISBN 3-88132-288-4
Ehrungen
Am Haus Reichsstr. 96/97, 14052 Berlin, befindet sich eine Gedenktafel für Augusta von Zitzewitz. Diese Gedenktafel wurde am 17. August 2003 enthüllt.
Quelle: Wikipedia Beitragsfoto: wikipedia: Augusta von Zitzewitz, etwa 1930 (Fotografie von Mario von Bucovich)
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