25. April 1912, Uerdingen – 20. September 1990, Krefeld
Adolf Luther gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Lichtkunst und kinetischen Kunst. Dementsprechend wird er auch oft im Zusammenhang der ZERO Gruppe um Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker genannt.

Titel: unbekannt
Grauer Prägedruck auf weißem Papier montiert
ca. 35, 0 x 25,0 cm (Blattgröße)
Rechts unten signiert und datiert auf 1971
keine Auflage
Preis auf Anfrage
Leben
Luther studierte ab 1938 Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und wurde 1943 zum Dr. jur. promoviert. Bereits von 1942 an widmete er sich der Malerei, zugunsten der er 1957 seinen Beruf als Richter aufgab.
Seine ersten Werke erstrahlten in einer monochromen Aussagekraft. Seit 1958 arbeitete er an den Einflüssen des Lichts in seinen energetisch-optischen Eigenschaften. Er erzeugte durch Lichtbrechung und Spiegelungseffekte eine spannende Immaterialität. Bekannt wurde er mit seinem 1967 entstandenen Raum mit fokussierendem Licht in Rauch. Seit Anfang der 1970er Jahre arbeitete er auch mit Laserstrahlen. Präsent in der Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine Hohlspiegelobjekte, die als „Integrationen“ mit den umliegenden, zumeist öffentlichen Räumen eng verknüpft sind. Zu erwähnen sind beispielsweise die Integrationen für die Olympischen Spiele in München 1972, im ehemaligen Kanzleramt in Bonn 1975/76, in der Tonhalle in Düsseldorf 1976–78 oder am Bundestagsgebäude Altes Wasserwerk in Bonn 1982.
Luther zeigte seine Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen, insbesondere in Einzelausstellungen in der Drian-Gallery in London (1960), in der Städtischen Kunsthalle Düsseldorf (1974), in der Kunsthalle Bremen (1987), im Museum Haus Esters (1990) und im Museum Morsbroich in Leverkusen (1991). Er war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
Luther wurde 1979 durch das Land Nordrhein-Westfalen der Professorentitel verliehen. 1989 wurde die Adolf-Luther-Stiftung gegründet, die als Nachlassverwalterin des künstlerischen Werkes von Adolf Luther bestimmt wurde. 1989 wurde ihm der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen und 1990 erhielt der Künstler die Ehrenbürgerschaft der Stadt Krefeld.
Literatur
- Klaus Honnef: Konkreter Realismus: Adolf Luther. In: Kat. Licht und Materie, Gegenverkehr, Aachen, Zentrum für aktuelle Kunst, 1970
- Dieter Honisch (Hrsg.): Adolf Luther. Licht und Materie. Eine Übersicht über das Lebenswerk mit Selbstzeugnissen des Künstlers. Recklinghausen, 1978
- Heiner Stachelhaus: Adolf Luther. Hatje Cantz Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 978-3-77570143-3.
- Ralph Merten: Am Anfang war das Licht. Eine Werkanalyse, Stuttgart 1987
- Georg Imdahl: Scherben wiesen den Weg zur Lichtkunst, Zum Tode des Krefelder Künstlers Adolf Luther, Kölner Stadt-Anzeiger, 22. September 1990
- Magdalena Broska: Adolf Luther. Sein Werk von 1942–1961, Dissertation, Ruhr-Universität Bochum, 1991
- Katalog Adolf Luther, Museum Morsbroich, mit Textbeiträgen von Rolf Wedewer, Heiner Stachelhaus, Georg Jappe, Heti Aalken, Helga Meister, Klaus U. Reinke, Thomas Nehls, Günther R. Bröhl, hrsg. von Stadt Leverkusen, 1991
- Magdalena Broska: Eine Kunst außerhalb des Bildes, Adolf Luther und seine Sammlung, Ostfildern 1993
- Magdalena Broska: Adolf Luther. Eine außergewöhnliche Künstlerkarriere | A Remarkable Career as an Artist, mit Texten und Gesprächen, Stephan Günzel, Klaus Honnef, Alicja Kwade, Bernd Peters, hg. Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld, aus Anlaß des 100. Geburtstages des Künstlers, Goch 2012
- Knut Stegmann: »Integrationen« von Architektur und Kunst – Adolf Luthers Sphärische Hohlspiegelobjekte als Kunst am Bau. In: Denkmalpflege in Westfalen-Lippe 22 (2016), Heft 1, S. 9–15. ISSN 0947-8299 Artikel als PDF
- Magdalena Broska, Markus Heinzelmann, Silke von Berswordt-Wallrabe (Hrsg.): Adolf Luther. Licht Light. Hirmer Verlag, München 2022, ISBN 978-3-7774-3914-3.
Quellen: wikipedia 03 / 2021
Beitragsfoto: Adolf Luther fotografiert von Lothar Wolleh
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