Elisabeth von Eicken

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Elisabeth von Eicken, malend, nach 1880, Foto: Archiv Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude

Elisabeth von Eicken (* 18. Juli 1862 in Mülheim an der Ruhr; † 1940 in Potsdam) war eine deutsche Landschaftsmalerin.

Leben:

Sie wurde als dritte Tochter von Hermann Wilhelm von Eicken (1816–1873) und Anna Elisabeth Borchers (1836–1916) in Mülheim an der Ruhr geboren. Von 1871 bis 1878 besuchte sie das städtische Lyzeum Luisenschule ihrer Heimatstadt.

Sie studiert unter anderem in Menton, Genf, Berlin und Meran – ihre wichtigste künstlerische Ausbildung erfuhr sie jedoch bei Edmond Yon in Paris. In dieser Zeit war die Landschaftsmalerei sehr stark von der Schule von Barbizon – eine Gruppe französischer Landschaftsmaler um den Maler Rousseau – beeinflusst was sich auch in den Arbeiten von Elisabeth von Eicken widerspiegelte.
FreiluftmalereiDie Künstler hielten sich in dem Dorf Barbizon im Wald von Fontainebleau auf. Es handelt sich nicht um eine Schule im engeren Sinne. Die Maler strebten weder eine einheitliche Ästhetik noch eine feste Schulstruktur an. Was sie einte, war vielmehr die Ablehnung der akademischen Lehre zugunsten eines unmittelbaren Zugangs zur Natur. Diese  Malerkolonie, die um 1830 von Théodore Rousseau gegründet wurde und bis ca. 1870 bestand, beeinflusste maßgeblich die Landschaftsmalerei in ganz Europa, so vor allem den Impressionismus.

EvE Fischer auf Bodden

„Fischer auf dem Bodden bei Ahrenshoop“
Öl/Leinwand
rechts unten monogrammiert „E.v.E.“

ca. 32 x 25 cm (o. R.)
ca. 48 x 42 cm (m. R.)

Entstehung um 1895
Preis auf Anfrage

Auch in der Schule von Barbizon wurde bereits vermehrt unter freien Himmel gemalt – eine Eigenschaft, welche von Eicken zusammen mit Paul Müller-Kaempff, Carl Malchin und Friedrich Wachenhusen auch in Ahrenshoop praktizierten. „Es war Liebe auf den ersten Blick…“sagte Elisabeth von Eicken über ihre ersten Aufenthalte und Streifzüge durch die norddeutsche Landschaft um Ahrenshoop. Hier stiess sie auf eine verträumte, idyllische Landschaft mit ihren so typischen alten Fischer- und Bauernkaten.

Um das Jahr 1894 wurde von Eicken als freischaffende Künstlerin in der Künstlerkolonie Ahrenshoop – zu dessen Gründergeneration sie gehört – zu einer überaus hoch geachteten Künstlerin in ganz Deutschland.

„Diese Malerin, die ihr künstlerische Ausbildung in Paris erhalten hat, glänzt durch ein sattes Kolorit und eine sehr persönliche Naturauffassung…“schrieb Anton Hirsch bereits 1905 in seinem Buch „Die bildenden Künstlerinnen der Neuzeit“ über von Eicken. Ab 1894 stellt sie regelmäßig in Berlin, München, Paris und den USA aus. Als treusorgende Mutter von 3 Kindern starb Elisabeth von Eicken am 21.07.1940 in Michendorf bei Berlin. Ihr Grab ist noch heute auf dem Friedhof in Ahrenshoop zu finden.

EvE Steilküste Ahrenshoop

„Hohes Ufer bei Ahrenshoop“
Öl/Malgrund
rechts unten monogrammiert „E.v.E.“

ca. 22,5 x 38,5 cm (o. R.)
ca. 30,5 x 46,5 cm (m. R.)
Entstehung um 1900
Preis auf Anfrage

Nachtrag von Frau Dr. Ruth Negendanck: „Die großartige und zu ihrer Zeit sicherlich sehr gut bekannte Malerin hat uns viel Forschungsarbeit hinterlassen, die wir versucht haben zu klären. Dazu gehören auch ihre Lebensdaten. In der 2. Auflage meines Buches über die Künstlerkolonie Ahrenshoop haben wir die Lebensdaten wie folgt angegeben: 18.7.1862 Mülheim/Ruhr- 21.7.1940 Michendorf. Dazu erklärten wir, dass die angegebenen Lebensdaten vom Grabstein der Künstlerin Elisabeth von Eicken in Ahrenshoop stammen. In den Erinnerungen der Tochter wird als Todesdatum allerdings der 22.6.1940 angegeben. Die Erinnerungen sind 1942 in Nürnberg geschrieben, also zu einer sehr unruhigen Zeit. Der Todesort ist nicht Michendorf bei Berlin sondern Potsdam. Elisabeth von Eicken wurde zwei Tage vor ihrem Tod von Michendorf nach Potsdam in das dortige Krankenhaus gebracht.“

EvE Gutshaus Quassel

„Im Park des Gutshauses Quassel“
Öl/Leinwand
links unten monogrammiert „E.v.E.“

ca. 40 x 70 cm (o. R.)
ca. 50 x 80 cm (m. R.)

Entstehung um 1900
Preis auf Anfrage

1897 heiratete sie Richard Raimar Jeffry Henry Edler von Paepcke (1844–1932), den Gutsherrn auf Quassel aus der adligen Familie von Paepcke. Auch während der Ehe, aus der zwei Töchter und ein Sohn hervorgingen, blieb sie künstlerisch tätig und unter ihrem Geburtsnamen von Eicken bekannt. Das Gut Quassel wurde 1905 verkauft und die Familie lebte seitdem in Berlin-Grunewald.

EvE - Weg zum Bodden (Ahrenshoop)

„Weg zum Bodden (Ahrenshoop)“
Kohle / Papier
rechts unten monogrammiert „E.v.E.“

ca. 15,5 x 29 cm (o. R.)
Entstehung um 1900
Preis auf Anfrage

EvE - Weg zum Bodden II (Ahrenshoop)

„Weg zum Bodden II (Ahrenshoop)“
Kohle / Papier
rechts unten monogrammiert „E.v.E.“

ca. 22,5 x 34 cm (o. R.)
Entstehung um 1900
Preis auf Anfrage

Literatur:

  • Friedrich Schulz: Ahrenshoop. Künstlerlexikon. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-292-2, S. 50f.
  • Ruth Negendanck: Elisabeth von Eicken. Malerin in Ahrenshoop und auf dem Fischland. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2000, ISBN 3-88132-289-2.
  • Ruth Negendanck: Künstlerkolonie Ahrenshoop. Eine Landschaft für Künstler. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-294-9, S. 62ff.
  • Ruth Negendanck, Katrin Arrieta: Elisabeth von Eicken: malen und gestalten. MCM ART, Berlin 2011, ISBN 978-3-9811946-9-2.

Quelle: Wikipedia; Mecklenburg Kunst Galerie – Ahrenshoop Kunst; Dr. Ruth Negendanck


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