Was ist Kunst? Für diese Frage hat wahrscheinlich noch niemand eine befriedigende Antwort gefunden. Mit ihr fächern sich viele weitere Fragen auf, die seit Jahrhunderten hitzig debattiert werden. Aber was, wenn das eigentlich gar nicht die wesentliche Frage ist? Was, wenn man, um diese Frage beantworten zu können, auf etwas blicken muss, das erst einmal überhaupt nicht künstlerisch wirkt: den Alltag? Dann tun sich Fragen auf wie: Wer hat überhaupt die Möglichkeit, Kunst zu produzieren? Und welche Rolle spielt das Geschlecht, die Herkunft oder kurzgefasst: die eigene Identität?
Text: Carina Eckl
Harte Herzen? – Münchner Frauen in der Kunst und ihre Emanzipation
In der heutigen Welt nehmen wir vieles für selbstverständlich, was oft mühsam erkämpft wurde. Zwischen 1852 und 1920 etwa war es Frauen verboten, an der Münchner Kunstakademie zu studieren. An ebendieser Akademie studieren im Jahr 2021 zu zwei Dritteln Frauen. Was ist seit damals passiert, dass es überhaupt möglich ist, heute eine feministische Ausstellung im Lenbachhaus zu besuchen?
In den 1860er-Jahren fand in München die erste internationale Kunstausstellung statt und so wurde die Stadt zu einem Knotenpunkt für internationale Kunstbewegungen. Beispielsweise wurden die Werke von Édouard Manet 1869 in München gezeigt. Doch auch wenn sich die Münchner Kunstszene zur Welt hin öffnete, bedeutete das nicht automatisch, dass sie sich gegenüber ihren Künstlerinnen offen gab. „Es ist einmal ausgemacht, dass die deutschen Künstler in der Regel die Malerinnen nicht leiden können. Auch hier gibt es in unserer Zunft viele harte Herzen“, stellte die Malerin Marie Ellenrieder vor mehr als hundert Jahren fest. Frauen wurde immer wieder zugeschrieben, sie wären schwach, empfindlich, weich. Die Pionierinnen der Münchner Kunstwelt sind das beste Beispiel dafür, dass sie, um sich gegen harte Herzen in einer männlich dominierten Szene durchzusetzen, mehr sein mussten als das, worauf sie reduziert wurden.

„Weibliche Kunst wurde von Männern damals nicht gefördert. Die Akademie wehrte sich vehement dagegen, Frauen aufzunehmen, da sie nicht künstlerisch schaffend tätig sein könnten. Auch die studierenden Männer haben so argumentiert“, erzählt Caroline Sternberg vom Archiv der Akademie der Bildenden Künste München. Frauen haben in München damals nur in Einzelfällen ausgestellt, da sie in den Künstlervereinigungen als beschränkte Mitglieder zugelassen waren. „Die Jurys, die die Werke für Ausstellungen aussuchten, bestanden auch aus Männern. Deshalb war es für Frauen schwierig, Möglichkeiten zu finden, sich zu entwickeln, fortzubilden, auszutauschen und künstlerisch tätig zu werden“, erklärt sie weiter. München um die Jahrhundertwende war ein hartes Pflaster für Künstlerinnen. „Frauen mussten privat dafür bezahlen, von männlichen Kollegen Unterricht zu erhalten. Dabei ging es eher um Reproduktion – das Abzeichnen von Akten und Köpfen“, schildert Sarah Louisa Henn vom Lenbachhaus die Situation. Bei weiblicher Kunst stand damals erst einmal nicht das im Fokus, was wir gemeinhin als Kunst kennen: Selbstausdruck.

Künstlerinnen mussten um die Theorie kämpfen – darum, künstlerische Techniken zu erlernen –, bevor sie ihre Kunst überhaupt erst in die Praxis übersetzen konnten. Dabei waren sie von ihren männlichen Kollegen abhängig. So erging es etwa der heute weltbekannten Münchner Malerin Gabriele Münter: „Münter hat zunächst mit dem Fotoapparat experimentiert und erst danach gelernt, sich mit der Malerei auszudrücken.
Wassily Kandinsky hatte mit Kollegen eine private Kunstschule eingerichtet, an deren Unterricht in Malerei oder Skulptur auch Frauen teilnehmen konnten. Dort hat Münter das erste Mal professionell mit Malerei zu tun gehabt und von Kandinsky Malunterricht erhalten. So haben sich die beiden kennengelernt und sind ein Paar geworden“, erklärt Henn. Münter, die als Künstlerin noch ganz am Anfang stand, konnte also erst durch Kandinskys Schule die Malerei ausleben. „Daraus lässt sich leicht ein Narrativ entwickeln, das Münter ihm unterordnet“, sagt sie.
Kampf gegen das Korsett
Um die anfängliche Frage aufzugreifen: Es war damals nicht jedem Menschen möglich, Kunst zu produzieren. Frauen hatten kaum Zugang zu Bildung und damit auch nicht dieselben Möglichkeiten wie Männer, künstlerisch tätig zu werden. Der Alltag einer Frau bestand vor allem daraus, sich um die Familie zu kümmern und ihrer sozialen Rolle als Ehefrau, Hausfrau, Mutter zu entsprechen.

(Karikatur aus der Zeitschrift „Simplicissimus“, 1901)
Aber manche Frauen wollten sich nicht länger in dieses Korsett einschnüren lassen. In den 1880er-Jahren wurde ein Künstlerinnenverein gegründet, der als Alternative zur Kunstakademie die Damenakademie etablierte. „Gabriele Münter notierte 1901 in ihr Tagebuch: ‚Ab nach München!‘und hat dort studiert“, erzählt Caroline Sternberg vom Archiv der Akademie. Die Studentinnen der Damenakademie wurden als „Malweiber“ verspottet.
Nur wenige deutsche Künstlerinnen zu der Zeit erlangten eine ähnliche Berühmtheit wie Gabriele Münter oder Marianne von Werefkin. Beide waren Mitglieder der Künstlergruppe Der Blaue Reiter und entwickelten mit dem Expressionismus eine ganz neue Formensprache, wie Sternberg es ausdrückt.

So konnten Münter und Werefkin etwa in fortschrittlicheren Galerien in München ausstellen, was anderen Künstlerinnen verwehrt blieb. „Es ist sehr beeindruckend, wenn wir den Vorbildcharakter von Münters Person und ihres Werks betrachten. Sie hat sich sehr selbstbewusst und emanzipiert durch die Welt bewegt und zum Beispiel eingefordert, unterrichtet zu werden. Wenn eine Frau sieht, dass eine andere Frau in einer Position ist, die vorher nur von Männern bekleidet wurde, dann erkennt sie dadurch, diese Möglichkeiten auch selbst zu haben“, erklärt Sternberg. Ein Domino-effekt also. Die Frage, welche Nachwirkungen Münters Kunst hat, ist nicht nur auf die Kunstwelt begrenzt, sondern betrifft auch die Strukturen unserer Gesellschaft. „Die Jahrhundertwende ist eine Zeit des Umbruchs. Der Kampf der Geschlechter spielt in der bildenden Kunst und Literatur der 1890er-Jahre noch eine wichtige Rolle. Bald aber schon wird das männliche Klischee der Frau als todbringende Verführerin abgelöst von den beginnenden Emanzipationsbestrebungen der Frauen selbst, der Zulassung der Frauen an den Universitäten und Kunstakademien sowie dem Frauenwahlrecht“, sagt Margot Brandlhuber, Sammlungsleiterin des Museums Villa Stuck und Expertin für Kunst aus dieser Epoche.

Es tut sich etwas: „Dementsprechend wird auch ihr Bild in der Kunst erweitert – um sozialrealistische Darstellungen der Frau als Arbeiterin, um die Frau als Bewohnerin der modernen Großstadt oder als mondäne Mode-Ikone. Das Wichtigste von allem ist aber: Frauen um 1900 kämpfen um ihre Autonomie als Fotografin, Bildhauerin, Malerin und Designerin und machen Kunst. Es ist Zeit, diese Künstlerinnen neu zu entdecken“, erzählt sie.
Verlorene Kunst
Lässt sich weibliche Kunst zu der Zeit überhaupt schon näher definieren? Ist sie zwangsläufig feministisch? „Frauen haben, wie ihre männlichen Kollegen auch, Landschaftsbilder, Stillleben und Porträtbilder gemalt, weil sich das damals gut verkauft hat. In der Kunst um die Jahrhundertwende ging es erst einmal darum, sich als Frau künstlerisch ausdrücken zu können und damit vielleicht auch einen Lebensunterhalt zu verdienen“, erklärt Caroline Sternberg dazu.
Annette Keck, Professorin für Neuere Deutsche Literatur, Kulturtheorie und Gender Studies an der LMU, stellt Ähnliches in der Literaturwelt fest. Franziska zu Reventlow etwa ist eine der wichtigsten Autorinnen in München um die Jahrhundertwende, deren Werk lange Zeit völlig unterschätzt wurde. „Bei ihr sind es ganz klar finanzielle Probleme, mit denen sie zu kämpfen hatte. In dieser Zeit stellte sich natürlich immer die Frage: Wovon lebe ich als Autorin? Reventlow hatte auch ein uneheliches Kind, was in gewissen Schichten als ein soziales Stigma galt.

Ein weiteres Problem ist, dass die damalige und auch die heutige Vorstellung von einem Dichter hauptsächlich eine männliche ist. Sich einen Namen als Dichter zu machen, wie das zum Beispiel Thomas Mann getan hat, war für Frauen viel schwieriger“, sagt sie.
Wenn man nach Kunst von Frauen in der damaligen Zeit fragt, stellt man damit unweigerlich Existentielle Fragen: Durfte man Frau und Kunstschaffende zugleich sein? Was musste man dafür aufgeben? Bleibt etwas von dieser Kunst für die Nachwelt? „Wir haben im Archiv recherchiert und einen Wikipedia-Eintrag zu Else Brauneis, der ersten Professorin an der Kunstakademie, erstellt. Es war spannend zu sehen, dass von einer weiblichen Professorin nichts übriggeblieben ist. Das Einzige, was wir von ihr gefunden haben, war eine Besprechung von einer ihrer Ausstellungen“, erzählt Iska Jehl, die Künstlerin und Leiterin einer Studienwerkstatt an der Kunstakademie München ist.
Auch die Gräueltaten des NS-Regimes trugen dazu bei, dass deutsche Künstlerinnen in Vergessenheit gerieten. „Speziell die jüdischen Künstlerinnen hatten es ab 1933 extrem schwer, denn sie bekamen sofortiges Malverbot und ihre Kunst wurde als entartet abgestempelt, zerstört oder verschleppt. Es gilt, das ‚fast verschollene‘ Werk dieser Künstlerinnen stetig aufzuarbeiten und aufzuzeigen, welche Menschenleben und Kulturgut im Dritten Reich, begründet auf falschen Ideologien und blindem Fremdenhass, auf unvorstellbar grausame Art und Weise vernichtet wurden“, sagt Joergen Degenaar, der Besitzer der Münchner Galerie „DER PANTHER“ – fine art. Voller Begeisterung spricht er über die jüdische Künstlerin Julie Wolfthorn und ihr Werk. Am 29. Dezember 1944, ein Jahr vor Kriegsende, wurde sie im Ghetto Theresienstadt ermordet.

München um 1900
Beschäftigen wir uns mit dem Kampf von Frauen um ihre Selbstbestimmung, stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie viel Wissen und Kunst ist der Welt entgangen, weil Frauen als minderwertig betrachtet wurden – und in manchen Teilen der Welt immer noch werden?
Mütter – „Keine gute Geldanlage“
Die Abwertung von Frauen ist leider keine antiquierte Vorstellung aus Zeiten, die man sich in Sepiafarben vorstellt, sondern war auch noch im späten 20. Jahrhundert präsent. „In den 90er-Jahren war die Kunstwelt sehr männerdominiert. Es gab klare Statements von Galeristen, die keine Frauen nehmen wollten – mit der Begründung, dass sie keine Kunst mehr machen würden, wenn sie Kinder bekämen und deshalb keine gute Geldanlage seien.

Der Lehrkörper an der Akademie bestand damals hauptsächlich aus Männern“, erklärt Iska Jehl. „In der Germanistik hat man Ende der Achtziger- und Anfang der Neunziger-Jahre sehr viel Widerstand erfahren, wenn es um feministische Themen ging. Man wurde auch für dieses Interesse angegriffen; nicht nur von den Dozierenden, sondern auch von den Student*innen“, ergänzt Annette Keck.
Mittlerweile erhalten Frauen zwar mehr Anerkennung für ihr künstlerisches Werk, aber das Schubladendenken, das Einteilen in zwei Geschlechter, ist auch in unserer „modernen“ Gesellschaft noch zentral. „Das Problem ist, dass wir die Frage, ob Literatur für Frauen um die Jahrhundertwende eine Art von Befreiung war, in Bezug auf männliche Literatur individuell beantworten würden. Für manche Frauen war es eine Befreiung, für manche einfach eine Tätigkeit. Das Kollektivsubjekt ‚die Frauen damals‘ schiebt sie in die Schublade einer spezifischen Frauen-literatur“, sagt Keck. Und weiter: „Es gibt heute immer noch eine enge Koppelung von weiblicher Autorschaft und Unterhaltungsliteratur.
Das Vorurteil lautet: Frauen schreiben über Liebe und Familie. Das sind partikulare Interessen, aber weder von ‚nationaler‘ Bedeutung noch von ‚allgemeinem‘ Interesse. Das weibliche Schreiben wurde häufig auf das Autobiographische reduziert.“
Von Herkunft und Identität
Ungefähr hundert Jahre nachdem das Wahlrecht für Frauen in Deutschland eingeführt wurde, ist weibliche Identität immer noch mit gesellschaftlichen Klischees und Erwartungen besetzt. Das verdeutlicht auch die aktuelle Ausstellung im Lenbachhaus mit dem Titel „Die Sonne um Mitternacht schauen“, die Werke der Gegenwartskunst rund um das Thema Identität zeigt.
„Wir können nicht nur von unseren eigenen Sichtweisen und Kategorien ausgehen. Wenn jemand beispielsweise sagt: ‚Ich bin eine emanzipierte Frau, die persönlich nicht mehr groß um ihre Rechte kämpfen muss, weil ich das erreicht habe, was ich möchte‘ – dann sollte sie gleichzeitig nicht vergessen, dass es vielen Frauen auf der Welt anders geht und es daher wichtig ist, weiter zu kämpfen für Gleichberechtigung“, erklärt die Kuratorin Eva Huttenlauch den Titel der Ausstellung.

ausgestellt in „Die Sonne um Mitternacht schauen“ /Lenbachhaus 2020/21)
Dort wird unter anderem das Werk von Flaka Haliti ausgestellt, einer kosovarischen Künstlerin, die in München lebt. „Haliti beschäftigt sich mit Identitätsfragen in Bezug auf Herkunft, Freiheit und Grenzen. Sie verarbeitet mit ihrer Kunst die Frage: Welche territorialen Grenzen kann beziehungs-weise darf ich eigentlich passieren? Mit einem deutschen Pass kann man sich ziemlich frei zwischen nationalen Grenzen bewegen, aber mit einem kosovarischen Pass sieht die Situation anders aus. Es geht ihr um die Prämissen einer Herkunft“, erzählt sie. Feminismus kann in unserer Zeit nicht darauf begrenzt bleiben, die Gleichberechtigung von Frauen zu garantieren, sondern ist mit der grund-sätzlichen Frage nach Identität konfrontiert, wenn er die Lebensrealität aller Frauen umfassen soll. Halitis Installation beinhaltet unter anderem Strichzeichnungen von Kindern, die in einer inter-nationalen Schule an der Elfenbeinküste entstanden sind. „Die Kinder haben sich selbst porträtiert. Man kann an diesen Zeichnungen relativ wenig ablesen, wie zum Beispiel das Geschlecht, Haut-farbe, Alter, wo das Kind herkommt, wie die Eltern gesellschaftlich situiert sind und so weiter. Diese Kinder sind noch frei von Kategorien, in die sie später unweigerlich gesteckt und nach denen sie beurteilt werden. Deshalb heißt diese Installation ‚My Gravitiy slipped away‘. Die Kinder sind vordergründig noch nicht mittels einer Identitäts-Schwerkraft irgendwo verankert, sondern stehen frei in einem biografischen Niemandsland. Irgendwann wachsen sie aus dieser Schwerelosigkeit heraus, weil sie in Schubladen gesteckt werden und man auch selbst nicht frei davon ist, andere in Kategorien einzuordnen“, führt Huttenlauch aus.
Ein neuer Blick auf die Körper
Seit der Zeit, in der Marie Ellenrieder von harten Herzen in der männlich dominierten Kunstwelt sprach, hat sich viel verändert. Frauen haben sich aus ihrem einseitigen Objektstatus als Muse befreit und begonnen, sich durch die Kunst mit sich selbst, mit ihren eigenen Körpern, mit ihrer Position in der Gesellschaft auseinanderzusetzen. „In den frühen feministischen Positionen steht immer der weibliche Körper im Vordergrund und nicht nur das, sondern es ist immer der Körper der Künstlerin selbst. Daran gab es für die Künstlerinnen so viel abzuarbeiten.
Der männliche Blick
Auch Männer beschäftigten sich künstlerisch mit dem weiblichen Körper, aber mit einem anderen Blick. Das ist, oder war, oftmals ein voyeuristischer Blick – wie idealisiert ein Mann den Frauenkörper oder wie dient die Frau dem Künstler als Muse. Der Frau hingegen geht es darum, ihren eigenen Körper zu thematisieren und damit ihre Verletzlichkeit oder ihre Radikalität als Künstlerin zu zeigen“, erklärt Huttenlauch dazu. In der Entwicklung der Kunst sei es deshalb interessant zu beobachten, dass Frauen zumeist ihren eigenen Körper thematisiert haben und nicht etwa den einer anderen Frau oder den eines Mannes. „Maria Lassnig, deren Werk auch Teil der Ausstellung ist, beschäftigte sich explizit mit ihrem Körper und ihren vermeintlichen Unzulänglichkeiten, mit denen sie Zeit ihres Lebens zu kämpfen hatte“, fährt sie fort.

ausgestellt in „Die Sonne um Mitternacht schauen“ /Lenbachhaus 2020/21)
Der Druck, gesellschaftlichen Schönheitsidealen entsprechen zu müssen, gehört immer noch zum Alltag einer Frau. Auf den eigenen Körper reduziert zu werden, gehört immer noch zum Alltag einer Frau. Eine eigene Sprache zu suchen, unabhängig von einem männlichen Blick, gehört immer noch zum Alltag einer Frau. Gleichzeitig ist die Kunstwelt um einiges diverser, als sie es um die vorletzte Jahrhundertwende war. Wenn wir verstehen, dass jeder Mensch die Sonne am Himmel aus einer anderen Perspektive betrachtet, eine eigene Lebensrealität hat und wir noch lange nicht in einer Gesellschaft leben, in der jeder Mensch gleichberechtigt ist, schaut die Kunstwelt in hundert Jahren vielleicht auf unsere zurück und lacht über unsere Kleinkariertheit.
Quellen:
Veröffentlichung in MUCBOOK, Ausgabe 16 –“ Ein Kunst- und Kulturheft“; Juni 2021.
Text: Carina Eckl.
Ergänzende Abbildung von Werken der Künstlerinnen Julie Wolfthorn und Dora Bromberger durch Galerie „DER PANTHER“ – fine art (München / Bremen).
Titelbild: In der Münchner Damen-Akademie: darunter Käthe Schmidt (verh. Kollwitz) zwischen Maria Slavona (vorn rechts) und Rosa Pfäffinger (vorn liegend) sitzend, Fotografie, 1889.
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