Molly Cramer

(* 25. Juni 1852 in Hamburg; † 18. Januar 1936 ebenda) war eine Blumen-, Landschafts- und Porträtmalerin. Geschult in der altholländischen Tradition, wandte sie sich in späteren Jahren dem Impressionismus zu.

Molly Cramer - Sylt

„Häuser in den Dünen“ (Sylt)
Öl auf Leinwand
u. r. signiert „Molly Cramer“
Maße: 50 cm x 70 cm (o. R.)

Literatur / Abbildung:

„Fortsetzung folgt! 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen“ – Ausstellungspublikation, 25.11.2016 – 24.03.2017, Camaro Stiftung Berlin, ISBN 978-3932809-81-1

Leben

Molly Cramer stammte aus einer wohlhabenden Hamburger Kaufmannsfamilie. Eine Ausbildung als Malerin konnte sie – zusammen mit ihrer Schwester, der Malerin Helene Cramer – erst 1882 beginnen, nach dem Tod des Vaters. Ihr erster Lehrer war der Hamburger Zeichner Theobald Riefesell, es folgten die Maler Carl Rodeck und Hinrich Wrage. 1890 ging sie nach Antwerpen zu Eugène Joors, der sie in der Tradition der holländischen Schule unterrichtete. Vorrangig malte sie bei ihm Blumenstillleben.

Zurück in Hamburg, erwarb sie die Anerkennung des Kunsthallendirektors Alfred Lichtwark als Blumen- und Fruchtmalerin. Ganz in seinem Sinne beschäftigte sie sich vorwiegend mit der heimischen Flora, anstatt das zur leeren Formel gewordene Makartbouquet zu reproduzieren.

Ab 1898 wandte sich die Künstlerin neuen Themen zu und arbeitete an Landschafts- und Portraitdarstellungen. Stilistisch beschäftigte sie sich nun mit dem Impressionismus. Dennoch blieb das Blumenstillleben der Schwerpunkt ihres Schaffens.

Durch die Vermittlung Lichtwarks lernte sie die jüngeren Hamburger Maler wie Ernst Eitner, Arthur Illies und Paul Kayser kennen, die sich zum Hamburgischen Künstlerclub von 1897 zusammenschlossen. Beide Schwestern Cramer stellten im Anschluss mit ihnen aus, traten aber der Künstlervereinigung nicht bei.

Im Gegenzug entwickelte sich das Haus der Cramers zum Treffpunkt von Künstlern und Kunstfreunden. Darüber hinaus förderte Molly Cramer junge Maler, indem sie ihre Werke kaufte und Ernst Eitner auch Studienreisen finanzierte.

Die Künstlerin hatte Ausstellungen unter anderem in Moskau, Budapest, London und Chicago.

Gegen Ende ihres Lebens musste sie einen sinkenden Lebensstandard hinnehmen, so dass sie gezwungen war, Gemälde aus ihrer Sammlung zu verkaufen. Sie wohnte schließlich bei einer jüngeren Verwandten und starb am 18. Januar 1936 in Hamburg. Die Grabsteine von Helene und Molly Cramer stehen im Garten der Frauen auf dem Hamburger Ohlsdorfer Friedhof.

MollyHeleneCramer1920
Molly und Helene Cramer um 1920

WEB-Links (Auswahl):

Lexikon des VdBK 1867plakat-emil-orlik-vdbk-1897

Literatur (Auswahl)

  • „Fortsetzung folgt! 150 Jahre Verein der Berliner Künstlerinnen“
    Ausstellungspublikation, 25.11.2016 – 24.03.2017, Camaro Stiftung Berlin,
    ISBN 978-3932809-81-1
  • Susanne Geese: Molly Cramer, in: Hamburgische Biografie Band 2, Hamburg 2003. ISBN 3-7672-1366-4. S. 94–95.
  • Petra Wiechens: Hamburger Künstlerinnen der Avantgarde. Hamburg 2006. ISBN 3-937125-26-4. S. 8–9.

Quelle: Wikipedia, März 2015


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