Otto Eduard Pippel: „Der Karlsplatz in München am Abend“

(* 10. Februar 1878 in Łódź, Weichselland, Russisches Kaiserreich; † 17. Mai 1960 in Planegg).

Von Pippel stammen zahlreiche Darstellungen von Motiven aus dem Münchener Stadtleben. Er gilt als einer der bedeutendsten Postimpressionisten im süddeutschen Raum.

Als Sohn eingewanderter deutscher Eltern wurde er in Lódz geboren, trat 1896 in die Kunstgewerbeschule Straßburg ein, und vervollständigte nach dem Militärdienst seine Studien 1905 in Karlsruhe bei Friedrich Fehr und Julius Hugo Bergmann. Seine Ausbildung vollendete er bei Gotthardt Kuehl an der Dresdner Akademie. 1909 nahm er in Planegg bei München seinen dauernden Wohnsitz, wurde 1912 Mitglied der „Luitpoldgruppe“ und stellte zum ersten Mal in München aus. Während des Ersten Weltkriegs war er Dolmetscher. Nach 1918 lebte er in seinem Haus in Planegg. Dort entstand sein umfangreiches Werk. Als grandioser Techniker der Farbe malte er vielfältige Landschaften, Stillleben und Stadtveduten, er beherrschte auch die Figurenmalerei in perfekt impressionistischer Manier. Für Pippels Werk ist ein pastoser, flimmernder Farbauftrag charakteristisch. Seine Münchner Motive wie der Karlsplatz (Stachus), Hofgarten, Englischer Garten und Hirschgarten machten ihn international berühmt.

„Der Karlsplatz (Stachus) in München am Abend“
Öl auf Leinwand
70 x 80 cm (o. R.)
ca. 90 x 100 cm (museale Originalrahmung)
signiert u. L. „Pippel“
verso auf dem Keilrahmen bez. u. betitelt
Museale Originalrahmung
zw. 1920 -1930
Preis auf Anfrage

Provenance: Das abgebildete Gemälde des Künstlers Otto Eduard Pippel, „Der Karlsplatz in München am Abend“, wurde in seinem Originalrahmen von dem Besitzer, Norddeutschland, direkt vom Künstler erworben. Seitdem befand es  sich im Privatbesitz des Besitzers und wurde später innerhalb der Familie an den Sohn vererbt.

Der Karlsplatz, auch Stachus genannt, ist ein Platz im Zentrum Münchens. Der Stachus war sehr verkehrsreich, bis sein Ostteil mit der Neuhauser Straße, die am Karlstor beginnt und am Färbergraben endet (die Fortführung des Straßenzugs zum Marienplatz heißt Kaufingerstraße), in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde. Dies wird durch die Münchner Redewendung „Da geht’s ja zu wie am Stachus“ belegt. Die Umwandlung in eine Fußgängerzone erfolgte im Vorfeld der XX. Olympischen Spiele in München.

München Stachus - Otto Pippel
Der Karlsplatz (Stachus) in München um 1930

Die den Platz begrenzenden Rondellbauten wurden in den Jahren 1796 bis 1802 erbaut. 1899 bis 1902 wurden sie durch Gabriel von Seidl aufgestockt und umgebaut. Dabei wurden die inneren Abschlussbauten, die vor den Seitentürmen des Karlstors lagen, abgerissen, so dass das Karlstor vom Platz aus frei sichtbar wurde.

In direkter Sichtachse an der Sonnenstraße gegenüber dem Karlstor befindet sich das Hotel Königshof. Auf der nord-westlichen Seite wurde der Platz zunächst durch den Alten Botanischen Garten begrenzt. An dieser Stelle wurde im Jahr 1891 der Justizpalast errichtet.

Zu betrachten sind Otto Pippels Werke unter anderem in München: in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus „Das Undosabad in Starnberg“ und „Großstadtstraße“ sowie in der Städtischen Galerie Rosenheim „Am chinesischen Turm“, „Sommer“ und „Kammermusik“.

Das abgebildete Gemälde unserer Galerie „Der Karlsplatz in München am Abend“ darf auf Grund der architektonisch einzigartigen Szenerie, der brillanten postimpressionistischen Umsetzung, dem historischen Kontext und im Vergleich zu äquivalenten Werken Pippels gesamten Œuvre wohl als „das Hauptwerk“ dieses Künstlers bezeichnet werden.

Quellen:
wikipedia, Mai 2018;


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